Wie zentral Kreativität, Gesundheit und ausreichend Entspannung für den Erfolg in der modernen Arbeitswelt sind, wird uns zunehmend bewusst. Im Wettbewerb um talentierte, engagierte Mitarbeiter bemühen sich Unternehmen um besonders attraktive Arbeitsbedingungen. Schon das Arbeitsumfeld bietet hier viele Möglichkeiten, darunter das Angebot, den eigenen Hund zur Arbeit mitbringen zu dürfen.

Vorteile

Inzwischen ist vielfach erwiesen, dass Hunde zahlreiche positive Auswirkungen auf den Menschen haben. Sie mindern Stress und Anspannung und wirken positiv auf das Herz-Kreislauf-System. Schon einen Hund zu streicheln, senkt auch bei Nicht-Hundehaltern nachweislich den Blutdruck! Hunde tun etwas für Bewegung und positive soziale Kontakte und beugen sogar dem Burnout vor. Davon profitiert nicht nur der Hundehalter selbst, sondern auch andere Menschen, die Kontakt mit Hunden haben. Eine entspanntere Arbeitsatmosphäre, ein offeneres Betriebsklima kommen allen KollegInnen zugute.

Oft befürchten Unternehmer, Hunde im Büro könnten die Konzentration stören. Tatsächlich jedoch können sich Arbeitnehmer, die ihren Hund bei sich haben dürfen, sogar besser auf die Arbeit konzentrieren. Nicht-Hundehalter können es vielleicht nicht ganz nachvollziehen, aber jeder Hundemensch weiß, wie beruhigend es ist, sich keine Sorgen machen zu müssen, der Hund könnte allein zu Hause leiden. Den Hund weiterhin zur Arbeit mitnehmen zu können, stellt eine gewaltige Motivation dar und sorgt eher noch dafür, dass Mitarbeiter disziplinierter und effektiver bei der Sache sind. Und ihre Mittagspause gesünder verbringen, mit Bewegung an der frischen Luft!

Voraussetzungen

Wenn Sicherheits- oder Hygienevorschriften dem „Projekt Bürohund“ nicht im Wege stehen, sollte als Erstes abgeklärt werden, ob andere Mitarbeiter allergisch gegen Hunde sind oder eine echte Hunde-Phobie haben.

Der Hund darf natürlich für niemanden eine Gefahr darstellen. Je nach Arbeitsumfeld muss er mit den vertrauten KollegInnen oder auch unbekannten Besuchern – Mandaten, Kundschaft etc. – entspannt zurechtkommen. Er sollte auch nicht jede Kundin und jeden Paketboten mit lautem Gebell empfangen. Der Hundehalter muss selbstverständlich bereit sein, dem Hund in Pausenzeiten (Mittagspause etc.) einen Ausgleich zum „still und brav unter dem Tisch liegen“ zu verschaffen.

Ob das der beste Platz für den eigenen Hund im Büro ist, sollte man sich auch überlegen. Hat man einen Vierbeiner, der wirklich gechillt in seinem Körbchen unter dem Schreibtisch liegen bleibt, spricht nichts dagegen. Den Hund irgendwo anbinden ist dagegen ungünstig: So kann der Hund zwar zu niemandem hin, ist aber allem „ausgeliefert“, was sich ihm nähert, sei es ein hundebegeisterter Fremder oder eine unbekannte Sackkarre. Die meisten Hunde fühlen sich am wohlsten in einer geschützten Hundebox, die sie ein bisschen vom Bürobetrieb abschirmt. Kennt der Hund die Box, kann man sie auch kurz einmal schließen, wenn der besonders ängstliche Kurier oder Kunde kommt. Oder wenn man in eine Besprechung muss und der Reinigungskraft nicht zumuten möchte, plötzlich vor einem unbeaufsichtigten Hund zu stehen.
Das sind Situationen, für die man Regeln und Absprachen auch mit allen anderen Mitarbeitern braucht. Diese sollten abgestimmt sein, schon bevor der Hund zum ersten Mal mit zur Arbeit darf! Im Betrieb darf man eigentlich nicht erwarten, dass Türen und Tore immer und von allen geschlossen werden – neigt der Hund zum „herumstromern“, muss man ihn also selbst sichern.

Sonderfall: Mehrere Hunde

„Wenn das einer darf, wollen alle ihren Hund mitbringen“ – eine weitere Sorge, die aus Unternehmenssicht gegen den Bürohund spricht. Tatsächlich gelten obige Voraussetzungen erst recht, wenn mehrere Hunde im Büro dabei sind. Sie müssen mit den vierbeinigen Kollegen entspannt zurechtkommen. Ist das nicht unbedingt der Fall, sind feste Plätze, an denen die Hunde auch gesichert werden können, und gute Absprachen umso wichtiger. Vor allem wer von wem und wo Leckerlis bekommt (am besten nur vom eigenen Halter und nur am Ruheplatz!) will zuverlässig vereinbart sein, denn wenn es um solche Ressourcen geht, verstehen viele Hunde keinen Spaß mehr.
Verstehen Hunde sich besonders gut und gehen im Büro „über Tisch und Bänke“, muss man sich gemeinsam überlegen, wie man für Ruhe sorgen und den Hunden dennoch den positiven Sozialkontakt ermöglichen kann, beispielsweise mit der Regel: Im Büro ruht jeder an seinem Platz, in der Mittagspause toben wir zusammen im Park.

Mit guter Kommunikation und rücksichtsvollem Umgang können Hunde zum wertvollen „Wohlfühl-Faktor“ im Betrieb werden.