Regelmäßige Fellpflege ist nicht nur eine Frage der „Optik“, sondern wichtig für die Gesundheit Ihres Hundes. Verfilztes Fell kann seine schützende Funktion nicht mehr erfüllen, bietet einen idealen Nährboden für Bakterien, Pilze und Parasiten und kann die Haut wund reiben. Das ist schmerzhaft und führt häufig zu Entzündungen. Gepflegtes Fell dagegen sieht nicht nur schön aus, sondern sorgt auch für gesunde Haut, an die genug Luft kommt! Frisches Futter von guter Qualität und ein Löffelchen Hanf- oder Lachsöl dazu tragen schon „von innen“ zu gepflegtem Fell bei.

Grundsätzlich besteht Fell, Langhaar wie Kurzhaar, aus zwei „Schichten“: Unterwolle und Deckhaar. Beim Fellwechsel kann die ausfallende Unterwolle im restlichen Fell quasi hängen bleiben und Juckreiz verursachen, ebenso wie allerhand „Mitbringsel“ von draußen. Baden sollten Sie Ihr Tier nur dann, wenn es absolut notwendig ist! Spezielle Pflege wie das Trimmen von Drahthaar sollten Sie einem Profi überlassen, denn hier kann falsche Handhabung nicht nur weh tun, sondern Verletzungen verursachen.

Was brauchen Sie?

Verwenden Sie am besten Metallkämme mit stumpfen Enden oder Noppen darauf. Kunststoff-Kämme und -bürsten können sich am Fell elektrostatisch aufladen, und wenn Ihr Hund von Kamm oder Bürste eine „gewischt“ bekommt, könnte er beim nächsten Griff zur Bürste die Flucht ergreifen. Wenn Ihr Hund noch nicht an die Fellpflege gewöhnt ist (dazu später mehr), können Sie mit einem Fellpflege-Handschuh mit kleinen Noppen daran beginnen. Halten Sie eine kleine Schere bereit, um evtl. verklebte Haare am Bauch und in der Analregion entfernen zu können.

Beginnen Sie an den Beinen und arbeiten Sie sich über die Flanken und den Rücken vor zum Kopf. Der Bauch kommt zuletzt dran und will besonders vorsichtig behandelt werden! Grundsätzlich gilt: Immer „mit dem Strich“ kämmen und bürsten.

Langhaar

Langhaar sollten Sie täglich kämmen bzw. bürsten. Sehr lange Haarpartien können Sie dabei mit einer Hand dicht am Tier festhalten, während Sie mit der anderen kämmen, damit es nicht so ziept. Benutzen Sie für Fell mit viel Unterwolle einen Kamm mit unterschiedlich langen Zinken (mit stumpfen Enden!), um kleine Verfilzungen zu lösen und lose Unterwolle auszukämmen. Dann kämmen Sie mit einem feineren Kamm noch einmal durch, und zum Schluss entfernen Sie mit einer Bürste mit Naturborsten Staub, Schuppen und feinen Schmutz aus dem Fell.

Halblanghaar und Kurzhaar

Kürzeres Fell braucht nicht ganz so viel Pflege, aber auch Halblanghaar und Kurzhaar sollten Sie mindestens einmal wöchentlich kämmen und bürsten. Für Halblanghaar nehmen Sie erst einen groben Kamm mit gleich langen Zinken. Dann kommt ein feinerer Kamm und zum Schluss die Naturhaar-Bürste, ebenso bei kurzem Fell. Geheimtipp für sehr kurzes Fell: Ein ganz leicht mit Wasser angefeuchtets Fensterleder zieht den feinsten Staub aus dem Fell und bringt das Haar richtig zum Glänzen!

Mein Hund will sich nicht bürsten lassen!

Am besten gewöhnen Sie Ihren Hund natürlich von klein auf an die Fellpflege. Aber auch erwachsene Tiere können lernen, sich kämmen zu lassen, Sie brauchen vor allem Geduld. Das Tier festhalten und „mit Gewalt“ bürsten — das funktioniert, wenn überhaupt, nur einmal und dann erst recht nie wieder.

Legen Sie Kamm und Bürste erst einmal nur neben Ihren Hund, zum Beispiel bei der abendlichen Schmuserunde auf dem Sofa. Wenn er keine Scheu davor zeigt, nehmen Sie die Bürste und streichen damit einmal vorsichtig über das Fell — und dann legen Sie sie weg und streicheln mit der Hand weiter. Wenn das gut klappt, zwei Striche mit der Bürste, dann wieder streicheln, und so weiter.

Wenn Sie für die Fellpflege einen bestimmten Platz benutzen möchten, damit sich die Unterwolle nicht auf dem Sofa sammelt, gewöhnen Sie den Hund zunächst ohne Fellpflege an diesen Platz! Heben Sie ihn zum Beispiel auf die rutschfeste Matte auf dem Tisch, geben Sie ihm eine leckere Belohnung und setzen ihn gleich wieder runter. Beim nächsten Mal bleibt er ein bisschen länger oben, dann wird er oben gestreichelt und so weiter.

Wenn der Hund sich beim Schmusen ruhig bürsten lässt und entspannt auf der Matte bleiben kann, können Sie beides zusammenführen: Bürsten auf der Matte. Beginnen Sie wieder mit ganz kurzen Einheiten und viel Streicheln dazwischen! Und wenn Sie anfangs minutenweise eine ganze Woche brauchen, bis der ganze Hund gebürstet ist – lieber lernt er, sich entspannt pflegen zu lassen, als dass es doch wieder in einen „Kampf“ ausartet.

Wenn Sie gar nicht weiterkommen und Ihr Hund sich partout nicht bürsten lassen will, lassen Sie sich am besten von einem guten, gewaltfrei arbeitenen Hundetrainer unterstützen. Er kann Ihnen zeigen, wie Sie Ihren Hund daran gewöhnen, sich pflegen zu lassen — seiner Gesundheit zuliebe!